Frauen benutzen für ihre Werke spitze Nadeln und verwenden weiche Garne. Sie erzeugen so nützliche Dinge wie Sofaschoner, Platzdeckchen oder die in französischen Schulbüchern als typisch deutsches Kulturgut bezeichnete Autoklorollenhäkelmütze. Wenn Frauen häkeln, haben sie Muße. Sie können dies überall; gerne in Gesellschaft von Freundinnen, Fernsehkommissaren oder Rosamunde Pilcher.
Durch das Grundschulfach „Nadelarbeit für Mädchen“ besitzt fast jede deutsche Familie mindestens einen gehäkelten Topflappen. Dies änderte sich allerdings durch die Streichung dieses Pflichtfaches im Zuge der Gleichberechtigungsbemühungen.
Es gibt heute eine große Anzahl von Frauen, die auch Schweißgeräte und Flexen gebrauchen, dauerhaft häkelnde Männer dürften jedoch die große Ausnahme sein.
Die Frauen des Häkelkreises der Werkstatt Radenhausen wissen um ihre aussterbende Fähigkeit. Sie umgarnen mit ihrer Hände Fleiß die Härten und Rauhheiten des Lebens.